Nachdem mein dreijähriger Quarterhorse Wallach im Dezember 2023 unter mysteriösen Umständen verstorben ist, konnte ich am Anfang nicht mal mehr in den Stall gehen . Doch wie das so ist, ohne Pferd fehlt einfach was und so habe ich mich wieder auf die Suche gemacht.

Das ist ja nicht meine erste Pferdesuche, aber es fällt auf, dass viele Verkäufer Geld fürs Probereiten nehmen um dem sogenannten Reittourismus vorzubeugen. Fürs Probereiten wird dann Geld verlangt, dass man wieder bekommt, wenn man das Pferd kauft. Manchmal auch nur wenn man es sofort mitnimmt.

Ich verstehe die Idee, dass man verhindern will das Leute einfach nur kommen weil sie mal kostenlos reiten wollen, aber wenn ich 400 km Anreise habe und dann noch dafür bezahlen soll und im schlimmsten Fall das Geld auch dann nicht zurück bekomme, wenn der Besitzer das Pferd jemanden anders verkauft, finde ich das auch nicht fair. Das ist sicher die Ausnahme, aber alles schon erlebt.

Natürlich gibt es genauso verschiedene Arten von Käufern wie auch von Verkäufern , und beide Seiten haben schlechte Erfahrungen gemacht. Wer jemals ein Pferd verkaufen musste, weiß wie hart man sich tut den richtigen Käufer zu finden.

Bei der Pferdesuche habe ich schon viel erlebt, aber diesmal habe ich mich besonders hart getan, aber vielleicht liegt es auch daran das man mit der Zeit ganz genau weiß was man will und vor allem was man nicht will. Da triffst du die Verkäufer, die dir alles über das Pferd erzählen weil es Ihnen wirklich wichtig ist, den richtigen Platz zu finden und das sind bestimmt die meisten, aber es gibt auch die, die etwas verschweigen oder verharmlosen um möglichst einen hohen Preis zu bekommen. Entweder hast du dann am Ende ein Pferd, dass dir ne Menge Tierarztkosten beschert oder im schlimmsten Fall eins was dich im schlimmsten Fall noch verletzt.
Ich habe mir mal einen wunderschönen Criollo angeschaut, bei dem man sehr schnell gemerkt hat das es kein Fluchttier war. Ich weiß nicht was ihm passiert ist, aber er mochte definitiv keine Menschen mehr.

Ich persönlich finde es total schwierig, wenn keine Preiskategorie in der Anzeige steht. Wenn ich weiß das ist über meinem Budget, dann spart sich der Verkäufen doch schon mal mit mir zu schreiben.

Es sind sehr viele Pferde zu verkaufen, die ein Problem haben, Sommerekzem, Hufrehe, Arthrose, Allergien etc.

Es sind sehr viele Pferde zu verkaufen, die ein Problem haben, Sommerekzem, Hufrehe, Arthrose, Allergien etc. Viele Besitzer sind dann ganz ehrlich und schreiben dir die tatsächlichen Probleme, aber andere schreiben dann so Sachen wie „Bei guter Haltung kein Problem“ oder „Bei der richtigen Behandlung Symptomfrei“ und solche Pferde kommen dann leider oft zu Menschen, die keine Erfahrung haben und im schlimmsten Fall enden sie als „Wanderpokal“. Ich habe früher auch immer Pferde gekauft, die ein Problem hatten, aber da haben auch die Preise gestimmt. Mittlerweilen sind ja die Preise für kranke Pferde unsinnig hoch, besonders wenn sie gute Papiere haben, aber mal ehrlich was bringen mir gute Papiere bei einem Wallach chronische Krankheiten hat?

Ich habe mit vielen Verkäufern Kontakt gehabt und mir auch Pferde angesehen, aber leider war da viel Unehrlichkeit dabei. Verkäufer die dich per WhatsApp ewig hinhalten und sich dann nicht mehr melden oder die dir erzählen wie perfekt dein Platz ist, dass es genau das ist was sie suchen für ihr Pferd und es dann in genau gegenteilige Bedingungen verkaufen. Pferde die immer wieder inseriert werden, obwohl sie angeblich verkauft sind um nur einige Beispiele zu nennen.

Ich fahre grundsätzlich nicht mit Hänger zum Pferde anschauen, schlafe mindestens eine Nacht drüber und am liebsten schaue ich es mehr als einmal an.

Ich fahre grundsätzlich nicht mit Hänger zum Pferde anschauen, schlafe mindestens eine Nacht drüber und am liebsten schaue ich es mehr als einmal an. Das ist natürlich sehr aufwendig und nicht jeder hat dafür die Zeit oder muss einfach schnell verkaufen, aber manche Verkäufer wollen die Pferde nur so schnell wie möglich loswerden und versuchen dich dann unter Druck zu setzen, weil sie jemanden anders haben der es sofort mitnimmt oder aber sie versuchen nachträglich den Preis hochzutreiben. „Der Platz bei euch wäre wirklich perfekt, aber die andere Interessentin zahlt mehr“ Ja dann, viel Spaß mit dem Pferd.
Auf der anderen Seite, gibt’s auch Käufer, die sich nicht entscheiden können oder sich nur mal ein tolles Pferd anschauen wollen, es aber gar nicht kaufen wollen oder können. Es ist für beide Seiten schwierig und man kann sich einfach nur auf seine Erfahrungen verlassen.

Nach diversen Versuchen hatte ich erstmal die Nase voll und wollte die Suche aufs Frühjahr verschieben, habe aber, warum auch immer, auf die Web des Gestütes geschaut auf dem ich vor ein paar Jahren mal war, bevor ich Cooper gekauft habe. Damals hatten sie nur Jungpferde, aber diesmal hatten sie 2 gerittenen Stuten zu verkaufen.

Nach einem Telefonat war schnell ein Termin ausgemacht und wir haben 2 tolle Stuten angeschaut. Die Besitzerin hatte auch keinen Stress und volles Verständnis dafür, dass ich gerne mal mit den Stuten arbeiten wollte bevor ich mich entscheide. Wir machten einen zweiten Termin aus und entgegen meiner Erfahrungen der letzten Zeit ist die Verkäuferin super zuverlässig, ich hatte vom ersten Moment an ein gutes Gefühl und alles Besprochene wurde von beiden Seiten eingehalten. Es war alles sehr entspannt und man merkt das ihr jedes einzelne Pferd am Herzen liegt und es ihr wichtig ist das sie in gute Hände kommen. Genauso sollte Pferde kaufen immer sein.

Auf welchem Gestüt wir waren und wie die Geschichte weitergeht schreibe ich in meinem nächsten Blogg.